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Technische Umsetzung: Das Bagger- und Verbringungskonzept |
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Das Baggerkonzept für den Ausbau der Fahrrinne umfasst die Ermittlung der Baggermengen,
die Analyse der physikalischen Zusammensetzung und der möglichen
Schadstoffbelastung des Baggergutes, die Auswahl des geeigneten
technischen Gerätes sowie die Planung ökologisch verträglicher
und wirtschaftlich sinnvoller Verbringungslösungen.
Baggergut Der
Aufbau der Bodenarten im Bereich der Unterelbe ist von eiszeitlichen
und nacheiszeitlichen Vorgängen geprägt. Das vom Schmelzwasser am
Eisrand zunächst ausgewaschene Urstromtal hat sich etwa ab NN -22,0 m
mit Sand aufgefüllt. Nur bereichsweise treten Kleischichten auf, die
mit Torflinsen und Sandeinschlüssen durchsetzt sind.
Im
Hamburger Bereich ist dagegen eine uneinheitliche Verteilung von
Bodenarten die Regel. Generell ist hier der Anteil schwerer, fest
gelagerter und z.T. mit Steinen durchsetzter Böden wie Geschiebemergel
höher.
Für die Anpassung von Tiefe und Breite der Fahrrinne müssen ca. 38,5 Mio. Kubikmeter Sedimente gebaggert werden. Hinzu kommen 2,21 Mio. Kubikmeter aus der Ausgleichsmaßnahme Schwarztonnensander Nebenelbe, sowie 1,5 Mio. aus der Initialbaggerung für die Buhnen bei Altenbruch.

Baggertechnik Für locker gelagertes, verspülfähiges Sohlmaterial (Sande, Kiese) finden im Wesentlichen Schleppkopfsaugbagger (sog. Hopperbagger) Anwendung. Bei fester gelagerten, nicht verspülfähigen Bodenarten (z.B. Mergel) kommen Eimerkettenbagger in Verbindung mit Transportschuten sowie Tieflöffelbagger zum Einsatz.
Obwohl
Eimerkettenbagger nur etwa 8-9% der Gesamtbaggermenge fördern, werden
sie aufgrund ihrer geringeren Baggerleistung eine relativ lange
Einsatzzeit benötigen. Geht man von einer durchschnittlichen
Tagesleistung von 3000 m3 pro Bagger aus, ergibt sich bei vier
gleichzeitig eingesetzten Geräten eine Einsatzzeit von ca. 240 Tagen.
Aus diesem Grund wurden in der Planung besondere Lärmschutzmaßnahmen an
den Geräten vorgesehen und die Einsatzzeiten beschränkt.

Verbringungskonzept Die
Entnahme von Sedimenten in der Fahrrinne und die Verbringung des
Baggergutes an andere Orte stellen jeweils für sich umweltrelevante
Eingriffe dar. Um diese Eingriffe so gering wie möglich zu halten,
wurden ökologische und strombauliche Ziele in das Verbringungskonzept
integriert.
Von besonderer Bedeutung sind strombaulich
wirksame Maßnahmen im Gebiet des Mündungstrichters stromabwärts von
Brunsbüttel. Ab Brunsbüttel öffnet sich der Mündungstrichter der Elbe
von rd. 2 km auf 15 km Breite. In diesem Bereich befindet sich seit
Jahrhunderten ein dynamisches Mehr-Rinnen-System, wobei sich die tiefe
Rinne am südlichen Ufer orientiert. In dieser Rinne bilden sich
Mittelbänke, die sich nach Norden aufweiten und zu Stromspaltungen
führen. Seit ca. 1960 ist auf diese Weise die Medemrinne entstanden.
Mit
diesem morphologischen Trend sind unerwünschte Phänomene verknüpft. Der
Ebbstrom erodiert z.B. im Medembogen größere Sedimentmengen, die in die
tiefe Rinne transportiert werden. Der Flutstrom andererseits
gewinnt durch die Rinnenbildung an Stärke und transportiert Sedimente
elbaufwärts.
Die Unterbringung des Baggergutes in strombaulich
wirksamen und ökologisch vorteilhaften Unterwasserbauwerken erhielt
Vorrang vor anderen Verbringungsarten (z. B. der Umlagerung). Durch
diesen Vorrang werden entscheidende Maßnahmen zur Dämpfung der
Tideenergie möglich und damit vielfältige, für das Flusssystem Elbe
insgesamt positive Wirkungen erschlossen:
- Minimierung ausbaubedingter Tidehub- und Strömungsänderungen,
- Förderung des ebbstromdominierten Sedimenttransportes mit dem Ziel, langfristig den Aufwand zur Unterhaltung der Fahrrinne zu begrenzen,
- Minderung ungünstiger natürlicher morphologischer Veränderungen im Elbmündungsbereich, z.B. der Erosionstendenz der Medemrinne nach Norden.
Darüberhinaus wird das Baggergut zur Auffüllung von Übertiefen und auf ausgewiesenen Umlagerungsstellen zur strombaulichen Optimierung verwendet.
Alle Maßnahmen des Baggerkonzeptes finden sich mit Angabe ihrer jeweiligen Örtlichkeit im Menü der linken Navigationsspalte.
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